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Hochland 1

Karte Hochland 2 Kopie

Weiter ins Hochland geht es auf der einer berühmtesten Pisten, der F 28. Wer sich dann eine Dosis Abenteuer geben will, der kann auf die F 98 abzweigen. Sie übt wohl einen magischen Reiz auf Touristen auf. Heute ist sie (schön oder schade?) ziemlich entschärft.

Am Ende wartet die Askja auf den Besucher.

Obwohl es verlockend wäre, noch zu bleiben, sich im warmen Wasser zu aalen und in die Landschaft zu schauen, geht es weiter nach Norden.

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Die Landschaft wird öder und leerer, feine Asche bedeckt den Boden.

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Schließlich der Abzweig zur wohl berühmtesten Hochlandpiste: F 28 Sprengisandur! Sie ist oft noch im Juni gesperrt wegen Schnee, ist aber anonsten fahrerisch nicht besonders anspruchsvoll.

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Die F 28 schlängelt sich hinaus in die Weite!

Nach ca. 110 km und auf Höhe des Tungnafellsjökull biegen wir nach rechts in die F 98 ab. Sie war bei unserem ersten Urlaub eine der abenteuerlichsten Strecken, ist aber inzwischen (leider?) entschärft, die sandigsten, steinigsten und steilsten Stücke sind umgangen und eingeebnet worden. Bei der ersten Fahrt bogen wir am Nachmittag so um 16.00 Uhr ein mit dem Gedanken: Es sind so ca. 100 km bis zur Askja, das werden wir in so drei bis vier Stunden schaffen. Anfangs lief auch alles gut, trotz fast orkanartiger Winde. Die Piste lies ein Tempo von 60 km/h zu, war eben und gerade, ohne Schlaglöcher.

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Doch dann veränderte sich alles sehr schnell. Die Strecke wurde winklig, führte über schwarze Lava, spitze Steine und Lavastücke ragten aus dem Boden, die kleinen gelben Pflöcke als Wegmarkierung waren oft nicht zu sehen, so daß wir uns nach Fahrspuren richten mußten. Tiefer Sand erschwerte das Vorwärtskommen. Vor Auffahrten mit anschließenden Kuppen, die nicht zu übersehen waren, und die wegen sandiger Wege mit viel Schwung befahren werden mußten, wurde gehalten, die Strecke zuerst zu Fuß abgegangen, über den besten Weg diskutiert, schließlich wollten wir weder steckenbleiben noch einen Reifenschaden bekommen. Das Vorwärtskommen wurde immer mühsamer, als es langsam schon dunkel wurde. Die Scheinwerfer des Landys brachten kein besonders gutes Licht, aber es reichte noch. Dann begann gegen 24.00 Uhr (wir hatten für ca. 30 km ungefähr 5 Stunden gebraucht) ein Phänomen, mit dem wir nicht gerechnet hätten: ein Sandsturm! Er wurde so dicht, daß wir die Markierungen aus dem Auto nicht mehr sehen konnten. Wir versuchten es kurz mit Aussteigen und Taschenlampen, kehrten aber nach wenigen Sekunden zurück. Der Sturm trieb uns den Sand mit solcher Stärke in die Augen, daß an Suche überhaupt nicht zu denken war. So stellten wir die Fahrt ein und verbrachten eine mehr oder weniger ruhige Nacht bei Sandsturm im Landy.

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Es hat seinen Grund, warum hier früher Schwerverbrecher als Alternative zur Todesstrafe ausgesetzt wurden ...

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 Am Morgen weckten uns Sonnenstrahlen. Wir sahen, wie sich der Staub allmählich legte und die Sonne die Landschaft vor uns beschien. Aus dem sich setzenden Staub tauchte unser Ziel, der Vulkan Askja, auf. Bei den ersten Bewegungen fiel uns auf, daß der Landy mit Sicherheit nicht staubdicht war. Überall lagen kleine Häufchen aus feinstem Vulkanstaub, im Mund knirschte und in den Haaren kratzte es. Doch der Anblick der Askja und der Stolz auf das überstandene Abenteuer entschädigten uns für alles.

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Die Askja löst sich aus dem Staub, der sich langsam setzt.

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Auf der Askja, die erst in den 80er Jahren wieder ausgebrochen ist, befindet sich ein riesiges Plateau, über das der Wind ungebremst hinwegfegt. Durch teilweise noch warme Lava, an rauchenden Stellen vorbei fürht der Weg nach oben. Kleine Lavahöhlen ziehen den Blick auf sich. Hier wird die zerstörerische Kraft eines Vulkanes deutlich. Bei unserem Marsch über diese Ebene schützten wir unser Gesicht und die Augen mit Sonnenbrillen und Schals vor den wie kleine Nadelstiche aufs Gesicht treffenden Steinchen, die uns der Wind entgegenschleuderte. Will man Naturgewalt erleben - hier geht es ganz intensiv!

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Am Rande eines kleinen Kratersees ist es windstill und angenehm warm - und riecht wie immer nach faulen Eiern.

Vor einigen Jahren war der See noch so warm, dass man darin baden konnte, einer hat es so genossen, dass er nicht wieder aufgetaucht ist ...

Von der Askja aus führt die Fahrt nach Süden ins Kverkfjell. Die Piste geht teils durch tiefen Sand über viele Kilometer bis an den Rand des Vatnajökull. Dann steigt die Piste über Geröll und Felsen in Windungen bergan bis zu einer kleinen Hütte und einem netten Zeltplatz. Beim Aufstieg auf einen kleinen Berg eröffnet sich uns bei strahlendem Sonnenschein eine unvergeßliche Kulisse: Der Blick über das Tal der Jökulsa al Fjöllum hinweg, über die Herdubreid, hinüber bis zum Hofsökull. Die Sicht war bestimmt weiter als 100 km. Über uns der blaue Himmel, unter uns Lava in den verschiedensten Farben und Formen, vor uns die Berge, oft noch mit Schnee bedeckt!

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Wenige Sonnenstrahlen genügen, um alles zu verwandeln.

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verschieden gefärbte Lava

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Am Ziel angekommen, erklimmen wir einen Berg - und staunen. Wir sitzen in strahlender Sonne, es ist warm - und der Ausblick ...

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Leider kann selbst ein Diafilm nicht die Kontraste zwischen der schwarzen Lava und dem stahlblauen Himmel einfangen.

Die Straße windet sich steil nach oben, ist kaum mehr erkennbar zwischen scharfen Steinen, und dann gibt sie wieder sagenhafte Ausblicke frei.

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viele Kilometer Fernsicht - im Hintergrund links die Herdubreid.

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Obwohl wir es möglichst lange hinausgezögert hatte - irgendwann mussten wir doch wieder weiter.

Der Blich auf den Schildvulkan Herdubreid und umgebende Gletscher und Berge

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Noch eine letzte, aber sehr flache Furt ist zu durchqueren. Aber aus Vorsicht wird auch sie zuerst durchwatet.

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