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Nordwesten 2

Karte Nordwesten 2 Kopie

Und nochmals hält Island Überraschungen bereit: die kleine Insel Flatey, auf der in der Zwischenzeit schon Romane spielen, bis hin zu stundenlangem Bad in einem heißen Pool.

Kurz bevor die 62 in die 60 einmündet, befindet sich eine Tankstelle, ein Imbiß und ein Fährhafen. Dort lesen wir von einem interessanten Angebot: Die Fähre führt an der Insel Flatey vorbei. Auf der Insel gibt es einige Häuser und einen winzigen Campingplatz, aber keine Autos und keine Straßen. Wir reden an der Verkaufsstelle für die Tickets mit jemandem. Er macht uns einen tollen Vorschlag: Der Kapitän der Fähre erhält unseren Autoschlüssel. Wir fahren mit der Fähre am Abend nach Flatey, das Auto bleibt zurück. Am nächsten Morgen wird der Kapitän das Auto auf die Fähre fahren und uns dann zusammen mit dem Auto auf Flatey am frühen Nachmittag abholen. Wir sagen sofort zu und machen uns ans Packen, denn es muß ja alles für eine Nacht, Zelt, Schlafsack ..., auf die Insel mitgenommen werden.

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Nach einer faszinierenden Fährfahrt bei Sonnenuntergang kommen wir im Abendlicht auf Flatey an. Auf dem kleinen Campingplatz - er besteht aus unseren Zelten - bauen wir unsere mobile Heimat auf. Die Nacht ist sternenklar und kühl, ein kleines Nordlicht ist zu sehen. Am nächsten Tag wieder Sonne und wolkenloser Himmel, kaum ein Lufthauch, der sich bewegt, kein Auto, kein Lärm - nichts. Wir spazieren über grüne Wiesen zum Friedhof und der kleinen Kapelle. Auf dem Friedhof sind viele Walfänger begraben, die oft auch bei der Arbeit ums Leben gekommen sind. Die bunten Häuser strahlen in der Sonne, die Boote im Hafen liegen wegen Ebbe auf Grund. Eigentlich gibt es keinen Grund, hier wieder wegzugehen ...

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Trockenfisch auf einem Gestellt

Flatey am Morgen

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Doch unbarmherzig nähert sich die Fähre. uns Toyota ist auch tatsächlich an Bord. Nach diesem Erlebnis auf der Insel Flatey, dem grünen Gras und der Wärme in der Sonne, fällt es schwer, sich wieder über Pisten von Stykkishólmur Richtung Reykjavík zu quälen. Wir fahren auf der 57 ein Stück Richtung Osten, biegen dann wieder auf die 60 ein, diese mündet in die 1. Wir machen einen Umweg, bei Haugar biegen wir nach links auf die 527 ab, die uns an den westlichen Rand des Langjökull führt (dies war die schlechteste Piste - wen man überhaupt noch davon reden kann - auf unserer Fahrt) und dann in die F 35 mündet. Von der F 35 geht der Weg über eine kleine Piste Richtung Gullfoss auf die F 37. Dort, am Gullfoss, hat uns der Massentourismus wieder. Busse mit staunenden Menschen stehen am “Goldfall”.

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Doch bevor es wieder zurück Richtung Reykjavík geht, gönnen wir uns den Besuch im Thermalgebiet Hveravellír. Ein kleiner Campingplatz lädt zum Übernachten ein, zwei Holzhäuser bieten Schutz.

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In allen möglichen Farben glänzt es, blubbernde Töpfe dampfen in der Landschaft.

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mein kleiner Lieblings”vulkan” - er erinnert mich immer an die Geschichte mit dem “kleinen Prinzen”

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Überall kristallisiert Kalk versetzt mit Mineralien aus.

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Die größte Attraktion ist der heiße Pool. Um einen herum stürmt und regnet es - und dabei sitzt man in einem heißen Pool und kann dem in Ruhe zuschauen! Wir haben es mehrere Stunden darin ausgehalten.

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Wieder zurück Richtung Süden und Þingvellir, wartet noch die wohl berühmteste Attraktion Islands auf uns - ein Geysir. Unübersehbar durch ein Hotel nebenan ist diese geothermal sehr aktive Stelle. Überall brodelt und dampft es. Der eigentliche Geysir, von dem alle anderen Geysire der Welt ihren Namen haben, ist schon lange still. Er wird nur einmal im Jahr mit zig Kilo Seife zum “spucken” gebracht. Anscheinend mag der Geysir die Seife nicht, die man in seinen Schlund wirft (in Wahrheit wird durch die Seife der Siedepunkt des Wasser verändert, so daß der Geysir aktiv wird).

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Doch neben dem Geysir tut brav und treu der Strokkur seinen Dienst. Regelmäßig alle drei bis fünf Minuten vollzieht sich ein beeindruckendes Schauspiel: Das heiße Wasser zieht sich zunächst brodelnd in die Tiefe des Schlundes zurück. Dann steigt es allmählich wider an, wölbt sich fast zur Halbkugel über dem Schlund, bis dann zischend die Fontäne in die Höhe steigt. Wenn diese dann zusammenbricht, weht eine weiße Dampfwolke über das Gelände.

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Der Blick auf ein Detail -
und der Blick in die Weite

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Vom Geysir aus ist es nur ein kurzer Weg bis in das Tal des Þingveallatn. Im Norden des Tales liegt Þingvellir, der wohl geschichtsträchtigste Ort Islands. In einer Schlucht trafen sich die isländischen Männer, um die einzelnen Landesteile zu gemeinsamen Gesetzen und zu einem Staat zusammenzuschließen. 930 fand zum ersten Mal ein Althing statt. Die Männer der Führungsschicht, die Abgeordneten, riefen dort die Republik aus. Jedes Jahr trafen sich nun die Gesandten des Volkes, um in Þingvellir Recht zu sprechen und wichtige Gesetze zu beschließen. Außerdem wurde jedes Jahr ein Drittel der Gesetzestexte vom Gesetzessprecher vorgetragen, da diese nicht schriftlich festgehalten wurden. Diese zwei Wochen dauernde Veranstaltung diente natürlich auch der Fröhlichkeit und Unterhaltung. Bei Buden und Spielen konnten Neuigkeiten ausgetauscht und Kontakte geknüpft werden.
Die Schlucht Allmanagja (Schlucht des Volkes) ist mehrere Kilometer lang und hat bis zu 40 m hohe Felswände. In ihr sollen früher alle Männer Islands platzgefunden haben.

In Þingvellir gibt es auch einen kleinen Ehrenfriedhof, auf dem besondere Bürger beerdigt werden. Für Island bezeichnend ist, wer dort zur Ruhe gebettet wurde: keine Soldaten oder Politiker, sondern zwei Dichter, die sich als Freiheitskämpfer engagierten:Einar Benediktson und Jónas Hallgrimson.

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Der “Campingplatz”, der bis Ende August geöffnet ist, besteht aus einer riesigen Wiese mit einigen Wasserstellen, bezahlt werden soll in der nahen Tankstelle. Es war ein Traum - ein ganzer Campingplatz für uns alleine! Zur Ruhe am Abend eines wunderschönen Sonnentages kam ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Und dann in der Nacht die größte Überraschung: Der Himmel färbte sich auf einmal grün - in Schlieren, veränderte sich, neues Grün tauchte auf - es war das erste Nordlicht, das wir sahen. Am nächsten strahlenden Morgen zeigt uns der Reif auf dem Zelt, wie kalt es in dieser Nacht war.

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Am schließt sich der Kreis der Fahrt. Wir sind wieder in der Nähe von Reikjavik. Der Wasserfall hat eine Besonderheit: Man kann hinter dem Fall durchgehen und hat dann einen ganz besonderen Ausblick.

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Die Nächte in Þingvellir und der Wasserfall waren ein würdiges Ende der Islandfahrt. Es geht zurück nach Reykjavík, zum Hafen und Flugplatz. Es gibt eine schwierige letzte Nacht: Wir müssen um vier Uhr aufstehen, damit wir den Bus um 5.00 Uhr zum Flughafen erwischen. Aber wir haben keinen Wecker. Also bleibt immer einer von uns eine Stunde wach und weckt dann den nächsten ... Alles funktioniert, so sitzen wir pünktlich im Flieger, von dem aus wir nochmals einen letzten Blick auf die wunderschöne Insel werfen können.

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