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Nordwesten 1

Karte Nordwesten 1 Kopie

In den Nordwesten fahren nicht mehr so viele Touristen - was ein Fehler ist. Uns hat bei unserer zweiten Fahrt wieder einmal etwas gereizt: dorthin zu fahren, wo die Straße aufhört - einfach ans Ende. Und dort war es richtig schön!

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Bei der zweiten Reise versuchen wir dann, ans “Ende” von Island zu kommen, auf eine Straße, die im Nordwesten im Nichts endet. Von der 1 biegen wir nach Rechts in die 61 ein, von ihr dann auf die 643, immer an der Küste entlang. Dies ist bei der zweiten Fahrt der einzige Regentag. Die Piste ist aufgeweicht und schlammig, die Pfützen und Schlaglöcher mit braunem Wasser gefüllt, zusätzlich sind zwei schlammige Baustellen zu passieren. Es regnet in Strömen, die Wolken hängen tief über den Bergen. Sobald die Straße nur zwei- dreihundert Meter nach oben führt, ist kaum mehr etwas zu sehen, weil wir in den Wolken und im Nebel stecken. Es ist düster, grau in grau - der passende Tag für den Weg ans Ende! Auf der 643 geht es neben der Straße teilweise steil hinunter ins Meer, die Straße windet sich um jede Bucht.

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Dann der Blick auf den Ort Djupavik - es hätte kein Wetter besser gepaßt als dieses. Als wir um die Kurve biegen, liegt am Ufer vor uns ein altes Schiffswrack, das vor sich hinrostet. Dahinter eine verfallene Fischfabrik, Hölzer und Wellblech liegen kreuz und quer, dazu die tief hängenden Wolken und der Regen - es ist wirklich wie am Ende der Welt. Wir fahren durch den Ort hindurch - er besteht aus der verfallenen Fischfabrik, fünf Häusern und einer kleinen Tankstelle. Die Straße führt noch ein Stück weiter, auf der linken Seite liegen sumpfige Wiesen, rechts weite Sand- strände mit dem tosenden Meer. Wir wagen trotz des Regens einen Strand- spaziergang. Zahllose Baumstämme sind an den Strand geschwemmt, sie stammen aus Sibirien und gehen bei der Verschiffung des Holzes von in Flößen verloren. Die Strömung schwemmt sie hier an den Strand. Es wird Abend, wir frieren im Regen und Sturm, und es taucht die Frage auf: In den nassen Wiesen bei diesem Wetter ein Zelt aufbauen?

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Doch in Djupavik wartet etwas auf uns, was man hier nicht vermuten würde: das Hotel Djupavik. Es ist eine umgebaute ehemalige Unterkunft für die Arbeiter der Fischfabrik. Es ist schon von außen einladend hergerichtet. Wir sind die einzigen Gäste. Wir bekommen kleine, nette Zimmer und setzen uns in den Gästeraum, um zu essen. Die Gaststube strahlt Gemütlichkeit aus: Holzboden und - decke, einfache Tische und Stühle. Auch das Menü ist einfach - aber gut: Ein warme Suppe nach dem Regen und der Kälte, dann Reis und Fleisch, eine kleine Nachspeise. Dann folgt noch die obligatorische Tasse Kaffe, dazu  einen Zigarillo, im Hintergrund läuft Flower-Power Musik aus den 60er Jahren - es ist einfach wunderschön! Hier, am Ende der Welt, zu sitzen, warm und wohlig, mit gefülltem Bauch, bei leiser, schöner Musik, draußen regnet es in Strömen und stürmt!
An der Wand des Gastraumes hängen Bilder, die Djupavik im Winter zeigen: Alles ist eingeschneit, Gäste werden mit Schneemobilen gebracht, weil die Straße nicht passierbar ist; der Schnee liegt so hoch, daß man vom Dach der alten Fischfabrik mit Schiern fahren kann.

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Am nächsten Morgen ist alles verändert: strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel! Wir fahren zur 61 zurück und biegen nach rechts auf sie ein. In Isafjördur wird der Toyota vom Schlamm befreit. Er mag zwar sehr professionell und nach echtem Offroad  aussehen, aber es ist einfach unpraktisch, wenn man bei jeder Berührung des Autos schmutzig wird. Übrigens befindet sich bei fast jeder Tankstelle auch ein Wasserschlauch mit Bürste, mit dem man kostenlos das Auto säubern kann.

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Isjördur lädt auch zu einem kleinen Stadtbummel ein. Es gibt interessante Häuser zu sehen, die man in Island eher nicht erwarten würde.

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Die 60 bringt uns weiter nach Süden. Nach dem Ort Þingeyri geht die Straße auf eine Paßhöhe. Dort erleben wir eine wunderbare Abendstimmung. Auf einer Wiese unterhalb schlagen wir unser Zelt auf. Am nächsten Morgen läßt die strahlende Sonne den Reif auf unseren Zelten schnell schmelzen.

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Nach einer frostigen Nacht mit Reiff auf den Zelten geht es wieder weiter, einen Wasserfall entdecken.

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Eine Wiese mit Wollgras in Schwarz/Weiß

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Dann geht es weiter auf der 60 bis zur Küste. Dort biegen wir auf die 62 ein, die uns nach Westen führt, dann auf die 612. Dort warten über 600 m hohe Steilklippen auf uns. Ein kleiner Campingplatz an deren Fuß ist völlig leer. Wir wandern an den Klippen entlang, schauen den Möwen zu und lassen uns immer wieder vom Blick in die Tiefe beeindrucken.

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